Mit 65 beim Ironman auf Hawaii


35 Grad im Schatten, der Asphalt glüht, die Luftfeuchtigkeit liegt bei rund 80 Prozent. Alles andere als ideale Bedingungen für Leistungssport, eher perfektes Strandwetter. Gotthard Winkler aber lässt nicht im Hawaii-Sand die Seele baumeln, er läuft, fährt und schwimmt jeden Tag. Es sind die letzten, eher lockeren Trainingseinheiten vor dem Event des Jahres, dem Ironman-Triathlon auf Hawaii. „Das ist schon ein ganz besonderes Flair dort. Durch das Klima, durch den Kontakt zu den weltbesten Triathleten. Ich freue mich riesig auf den Wettkampf“, erzählt Winkler mit großen Augen. Der 65-Jährige ist einer der ältesten Teilnehmer auf Hawaii und genießt schon alleine dadurch besonders viel Aufmerksamkeit. „Es ist schon mein vierter Ironman Hawaii. Ich habe mich durch meinen Sieg in Zürich dafür qualifiziert und da bin ich natürlich echt stolz drauf. In Zürich habe ich in 11:55 Stunden gewonnen, 1:20 Stunden vor dem Zweiten“, erzählt der Vorsitzende des RTC Frechen, der im Rheinland eine feste Größe in der Triathlonszene ist. Vorsitzender des Stadtsportverbandes Frechen ist Winkler auch noch und damit quasi der Sprecher der lokalen Sportvereine. Fans hat der „Sportler aus Leidenschaft“ dementsprechend viele. Wenn dann am 10. Oktober auf Hawaii einer der bekanntesten Sportwettbewerbe gestartet wird, dann werden zu Hause in Deutschland neben Winklers Familie vor allem auch die Mitarbeiter von trinkForm sports am Live-Ticker sitzen. Denn der Hersteller der isotonischen Durstlöscher aus Frechen fördert den drahtigen Athleten. Und aufgrund seiner altersbedingten Sonderstellung ist Winkler ein gefragter Mann in den Medien. „Das ist mir gar nicht so lieb“, sagt der durchtrainierte Steuerberater. „Aber auf der anderen Seite mache ich es auch gerne, um einfach Werbung für unseren schönen Sport zu machen. Und außerdem werden beim uns im Verein von den Sponsorengeldern von trinkForm sports vor allem Jugendliche gefördert, und das ist doch ehrlich gesagt das Wichtigste“,
Mittlerweile hat sich Winkler auf Hawaii akklimatisiert. Aus dem regnerischen und nasskalten Rheinland ist er rechtzeitig geflüchtet. „In Deutschland wurde das Training wegen des schlechten Wetters zunehmend schwierig, deshalb bin ich auch schon zwei Wochen vor dem Wettkampf angereist“, erzählt Winkler. „Es ist auch wichtig, sich an das Schwimmen im 26 Grad warmen Meer zu gewöhnen.“ Das ist passiert. Und die Beine sind nach der 36stündigen Anreise (mit einem Zwischenstopp in San Francisco) und diversen kleineren Trainingseinheiten vor Ort auch längst wieder gelockert und in einem wettkampftauglichen Topzustand. Sein Ziel für den Ironman Hawaii: eine Zeit unter zwölf Stunden. Beachtenswert. Schließlich treiben dem ein oder anderen allein schon die Rahmendaten eines solchen Ironman-Wettkampfs ohne die klimatisch anspruchsvollen Bedingungen Schweißperlen auf die Stirn. Nach dem Startschuss folgen 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Schluss noch ein Marathon-Lauf. Unterstützung hat Gotthard Winkler auf Hawaii diesmal nicht. Der Pensionär ist alleine vor Ort. „Aber das ist gar nicht schlimm. Das ist hier alles so professionell organisiert, da brauche ich keine große Hilfe“, findet er.
Im Gegensatz zu den Profis winkt in der Altersklasse 65 lediglich ein Pokal. Aber das ist zweitrangig für Winkler. „Das Erlebnis Hawaii-Ironman ist Belohnung genug. Das ist eine Mischung aus Urlaub, Trainingslager und Wettkampf“, findet der ehemalige Bundesliga-Volleyballer. Erst war das Training, jetzt kommt der Wettkampf, und anschließend erholt sich der Triathlet dann noch ein paar Tage im Hawaii-Sand. Nach dem Wettkampf am Samstag geht’s erst am Donnerstag darauf zurück nach Deutschland. „Ich will dann nie sofort ins Flugzeug. Lieber noch ein bisschen erholen und nebenbei Sightseeing machen“, freut sich Winkler schon auf die Zeit danach, die Zeit nach seinem Hawaii-Ironman Nummer Vier.

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