6. Lippe Schultriathlon : Ein cooles Erlebnis


WAZ Sport Kurznachrichten, 03.09.2010, Irene Stock

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Haltern am See. Heike Rockahr steht an der Bande der Stauseekampfbahn und rudert mit den Armen. „Los, gleich hast du es geschafft!“ ruft die Jugendwartin des NRW-Triathlon-Verbandes. Luca Sauer lacht und läuft mit dem Fahrradhelm in der Hand durch das Ziel. „Dem hat die Mama bestimmt gesagt: Pass bei deinem Helm auf“, ahnt Organisatorin Rockahr. Eine Stadionrunde liegt hinter dem Grundschüler. Im Ziel warten seine jubelnden Klassenkameraden. Vielleicht sogar die Eltern. Oder die Großeltern. Zum sechsten Mal fiel am Freitag der Startschuss für den Lippe Schultriathlon. 1825 Schülerinnen und Schüler sind gemeldet, alle Schulformen sind vertreten. „Der Wettkampf ist die größte Ein-Tagesveranstaltung in Deutschland - und das von einem Dorfverein organisiert“, ist Heike Rockahr nicht ohne Stolz auf den SV Hullern.

Die Kinder an den Sport heranführen, ihnen ein Erfolgserlebnis geben, Sport als „cooles“ Erlebnis vermitteln, Eltern auf körperliche Defizite des Nachwuchs aufmerksam machen - Liste der Ziele ist lang. Die beste Begründung hat Regina Klauke von einer Lehrerin gehört: In diesem Jahr seien 15 Familien mit Migrationshintergrund dabei, im vergangenen Jahr sei es nur eine gewesen. „Das ist gelebte Integration“, sagt die Organisatorin.

Gleich startet eine neue Schülergruppe mit dem Fahrrad - die x-te von 34. Die Strecke führt 1500 m entlang der Stever. Manuel Steck (15), Triathlet vom SV Hullern, macht diesmal nicht Tempo, sondern den Besenwagen. Damit keiner seiner Schützlinge falsch im Wald abbiegt, stehen überall Streckenposten. 180 Ehrenamtliche sind im Einsatz, darunter 40 Sportschüler der Jahrgangsstufe 12, Eltern und Großeltern. So wie Harald Degwitz (76), der aus Herten-Westerholt angereist ist, um dem Enkel zuzujubeln. Mama Ute Dewender gibt Verpflegung in der Stauseekampfbahn aus. Oder die Mutter von Elody und Rosalie, beide 8, die die die „tolle Aktion“ lobt.

Im Freibad Aquarell lauern die Zweitklässler der Marienschule und sieben Rettungsschwimmer der DLRG Haltern auf das Startsignal. 10, 9, 8, 7 ... zählt der Starter. Die ersten werfen sich schon bei 8 in die Fluten. Egal. Heute kommt es nicht auf Zeiten an. Hauptsache dabei sein. Nele und Alina nehmen zum ersten Mal teil: „Es ist schön, für die Schule zu starten.“ Wen über die 30 Meter die Kräfte verlassen, den „tragen“ Thomas Nolde und Kathrin Höhnerhaus ins Ziel. Weil es immer wieder vorkommt, dass Grundschüler nicht schwimmen können, haben sich die Veranstalter entschieden, erst Kinder ab dem 2. Grundschuljahr zuzulassen. „Trotzdem wundern wir uns, dass auch ältere Grundschüler nicht schwimmen können“, sagt DLRG-Sprecherin Tanja Fortmann. Die Teilnehmerzahlen stimmen trotzdem: Der Zuspruch ist so groß, dass der SV Hullern die Zahl mittlerweile auf 1800 Schüler begrenzen muss. Die Starts erfolgen im Zehn-Minuten-Rhythmus. „Mehr sind an einem einzigen Tag einfach nicht zu schaffen“, sagt Heike Rockahr.

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